llosaurus (gr. „andersartige Echse“) ist eine Gattung von theropoden Dinosauriern.
Der Dinosaurier lebte im Zeitalter des Oberen Jura und ist in Nordamerika und Südeuropa durch Funde nachgewiesen. Früher zu Allosaurus gestellte Funde aus dem Oberen Jura von Tansania und der Unteren Kreide von Australien lassen sich nicht sicher dieser Gattung zuordnen. Allosaurus gehörte zu den größten fleischfressenden Sauriern seiner Zeit und wurde bis zu 12 Meter lang und mehrere Tonnen schwer.
Othniel Charles Marsh gab in der Erstbeschreibung von 1877 der Gattung ihren Namen nach der Anatomie der Wirbelknochen, die anders als die bis dahin bekannten Dinosaurierwirbel gestaltet waren. [1]Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Anatomie
2 Lebensweise
2.1 Fortpflanzung
3 Lebensraum
4 Größe
Anatomie [Bearbeiten]
Schädel von Allosaurus fragilis
Den schmalen Kopf dieses Sauriers zierten zwei große Augenhöcker. Der insgesamt recht große Schädel besitzt, wie bei Theropoden üblich, große Öffnungen, von denen einige durch luftgefüllte Hohlräume (etwa durch Expansionen der Nasennebenhöhlen) entstanden. Somit besteht er nicht aus einem massivem Knochen und war dadurch wesentlich leichter. Der Hals war sehr kräftig und äußerst beweglich. Das Tier bewegte sich nur auf den Hinterbeinen fort, und die relativ kurzen Arme waren sehr kräftig und endeten in einer dreifingerigen Hand mit scharfen Krallen. Die Hinterbeine waren lang, und Allosaurus war ein Zehengänger wie alle Theropoden. Ein langer Schwanz balancierte den Körper auf den Hinterbeinen aus.
Lebensweise [Bearbeiten]
Die Thesen über die Lebensweise von Allosaurus gehen auseinander. Einige wenige Paläontologen sehen in Allosaurus fragilis einen erfolgreichen Aasfresser, andere einen gewandten Jäger, der im Rudel auch große Sauropoden erlegen konnte. Die leichte Bauweise mit kräftigen Hinterbeinen spricht dabei eher für einen Jäger. Dies wird auch von Untersuchungen des Schädels unterstützt, nach denen der Schädel für sehr hohe Belastungen ausgelegt ist. Solche Belastungen treten beim reinen Zerkauen eines Kadavers nicht auf, wohl aber bei der Jagd auf ein lebendes Tier. Hinweise auf ein möglicherweise geselliges Jagdverhalten im Rudel gibt es zum einen durch Funde von mehreren Tieren in einer Fundstelle (z. B. im Cleveland-Lloyd Quarry) als auch durch Funde von Fußspuren mehrerer großer Theropoden, die offenbar gemeinsam liefen. Allerdings sind beides keine gesicherten Beweise für ein Rudelverhalten, da sich die Skelettansammlungen auch anders erklären lassen und die Spuren nicht sicher Allosaurus zugeordnet werden können.
Fortpflanzung [Bearbeiten]
Einer Gruppe von US-Forschern zu Folge waren einige besonders große Dinosaurier, wie der Allosaurus, schon in einem Alter von 10 Jahren fähig sich fortzupflanzen.[2] Dieses Verhalten sei ein evolutionärer Vorteil im Vergleich zu denjenigen Arten, die erst im ausgewachsenen Alter fortpflanzen. Nachgewiesen werden konnte diese Erkenntnis mittels der Knochenfunde. Die Knochen wiesen schon bei jungen Exemplaren ein für die Fortpflanzungsfähigkeit markante Gewebestruktur auf, die für ständig und schnell verfügbare Calciumreserve zur Herstellung der Eierhüllen notwendig ist. Dieselbe Struktur ist bei heute lebenden Abkömmlingen, beispielsweise den Vögeln bekannt.[3]
Lebensraum [Bearbeiten]
Allosaurus lebte zur selben Zeit wie Stegosaurus, Brachiosaurus und Diplodocus in der Morrison-Formation in Nordamerika. Die Morrison-Formation repräsentiert einen eher offenen und trockenen (ariden) Lebensraum mit größeren Flüssen, Überschwemmungsebenen und kleineren Seen. Nahrungskonkurrenten von Allosaurus waren vermutlich die ebenfalls in dieser Formation vorkommenden großen Theropoden Torvosaurus und Ceratosaurus. Kleinere Theropoden der Morrison-Formation, wie etwa Ornitholestes oder Coelurus, konkurrierten dagegen höchstens mit Jungtieren und gehörten bei ausgewachsenen Allosauriern eher auf die Speisekarte.
Größe [Bearbeiten]
Allosaurus fragilis, Lebendrekonstruktion
Allosaurus fragilis wurde gewöhnlich 7-8 Meter lang und etwa 1,5 bis 2 Tonnen schwer. Es gibt jedoch auch einige fragmentarische Funde, die darauf hindeuten, dass einzelne Tiere erheblich größer werden konnten. Daneben gibt es Überreste von einem sehr großen Allosauriden namens Allosaurus maximus bzw. Saurophaganax maximus mit einer geschätzten Länge von bis zu 15 Meter. Zwei der bekanntesten Exemplare von Allosaurus sind Big Al und Big-Al2, die von Paläontologen aus der Schweiz in den USA gefunden wurden und in der BBC-Dokumentation „Die Geschichte von Big Al“ („The Ballad of Big Al“) gezeigt wurden.